EU: Indect – Überwachung bis ins Wohnzimmer

Unter dem klangvollen Namen Indect, hat die EU ein Überwachungsprogramm der Superlative ins Leben gerufen, dessen Funktionsweise selbst George Orwell das Fürchten gelehrt hätte. Indect ist ein Akronym von „Intelligent information system supporting observation, searching and detection for security of citizens in urban environment“. Es geht also wiedermal nur um Ihre Sicherheit.


Die Welt wie wir sie kannten, hörte am 11.09.2001 auf zu existieren. Diese wurde ersetzt durch unzählige Kontrollmechanismen und Überwachung in allen Lebensbereichen. Hoffentlich fühlen Sie sich jetzt etwas sicherer, denn der Preis war Ihre Freiheit.

Die Bürger der Welt stehen mittlerweile unter Generalverdacht und Softwarearchitekten tüfteln jeden Tag daran, wie man Ihr Leben noch etwas „sicherer“ machen kann.

Ich möchte Ihnen einen kleinen Trailer zum Indect-Projekt zeigen, in dem Sie ansatzweise sehen wie mit Gesichtserkennung, Kennzeichenerfassung und anderen Mechanismen gearbeitet wird.

Haben Sie sich nie gefragt, warum Sie mittlerweile gezwungen werden die Länderkennung im Nummernschild zu tragen und nicht wie früher bei Bedarf mit einem Aufkleber? Für die Kennzeichenerfassung und Zuordnung ein sehr wichtiger Punkt, ansonsten würde eine Menge Rechenleistung notwendig um das Herkunftsland per Algorithmus zu erkennen. Offensichtlich war man schon rechtzeitig im Bilde, dass dieses einmal zur Realität werden würde.

Die Zeit schrieb folgendes :

Daher ein Informationssystem zur Unterstützung der Suche, der Entdeckung und der Überwachung von Bürgern in städtischen Umgebungen. Ziel: Erhöhung der Sicherheit. Man könnte es auch ein integriertes Spionageprogramm nennen.

Unter anderem soll es dazu dienen, das Internet zu durchforsten. Das Projekt will erforschen, wie sich im Netz mit automatisierten Suchroutinen „Gewalt“, „Bedrohungen“ und „abnormales Verhalten“ finden lassen.

Gleichzeitig soll es für die Polizei zum Werkzeug werden, um „verschiedenste bewegliche Objekte“ zu observieren. „Indect“ soll also Daten auswerten können, um die Bewegungen von Menschen, Fahrzeugen oder Schiffen nachzuvollziehen.

Und es soll eine Suchmaschine entwickelt werden, die anhand von Wasserzeichen Bilder und Videos wiederfinden und schnell verwalten kann.

Es geht nicht in erster Linie darum, Informationen aus dem Netz zu filtern. Vor allem sollen diese mit anderen Datenbanken verknüpft werden. Beispielsweise mit Bildern von Videoüberwachungskameras oder mit Daten von Mobiltelefonen. Das Ziel, so scheint es: In irgendeiner Weise auffällig gewordene Menschen in der Realität schnell entdecken und langfristig verfolgen zu können. [1]

Die Möglichkeiten dieses pervertierten Systems sind ungeheuerlich und doch ist es ja nur zu „unserem Besten.“

Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, dass am 31.10.2010 die Frist für einen Antrag für den „alten Personalausweis“ abläuft und ab da nur noch der Neue mit integriertem RFID-Chip verfügbar sein wird.

Schöne neue Welt!

Carpe diem

[1] http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2009-09/indect-ueberwachung
Homepage von Indect : http://www.indect-project.eu/


27 Responses to EU: Indect – Überwachung bis ins Wohnzimmer

  1. Conclave sagt:

    Warum kommt kein IT- Superhirn auf die Idee, diese Einrichtungen selber anzuzapfen und wie Wikileaks ins Netz zu stellen. Etwa der Polizist, der mit der Nutte rumkaspert oder der Staatsanwalt, der in dunkle Machenschaften verwickelt ist, oder der Politiker, der seine steuerfreie Putze runtermacht…etc..
    Wäre doch interessant in Echtzeit und in Farbe.. lol

  2. Frank H. sagt:

    Nacktscanner=>Pornogeile Elite.
    Lieber zu Fuss oder daheim bleiben. Wer beruflich nicht anders kann, immer erst nach Alternativen suchen.
    ßbrigens aus Kreisen der DB AG: Demnächst auch für Bahnfahrer erhältlich aus Angst vor S21 Gegnern!

  3. roush sagt:

    @ 6 osh

    Genau so ist die Welt eingestellt. Bis zur Selbstverleugnung. Von irgendwas muss die Textilindustrie aber auch leben.
    Kleidung ist ein Zeichen von Macht.
    Schau dir mal bildlich an, wie zwei Männer gegenüber stehen. Einer im seit drei Tage getragenen Jogging-Dress und der andere im Anzug mit gestärktem Hemd und Krawatte, an den Füßen trägt er doppelt rahmengenähte Froschvotzenleder-Schuhe und am Handgelenk eine Audemars Piguet, der Superluxusklasse.

    Wem würdest du lieber die Hand geben? Demjenigen der sich vermutlich gerade die Furche gekratzt hat oder dem, der gerade beim Mittagessen das Silberbesteck benutzt hat?

    Humor aus

  4. rosal sagt:

    „Je mehr Sicherheit, desto weniger Freiheit…“

    – um zurück zum eigentlichen Thema zu gehen.. 😉

    http://www.forum-rosal.ch

  5. roush sagt:

    Bis jetzt hat noch kein Regierungsbeauftragter etwas dagegen gehabt. Scheinbar ist die totale Überwachung völlig OK.

    Hauptsache das Personal ist freundlich und kompetent. Dass die gescannten Bilder gelöscht werden ist Ehrensache. Das haben wir bereits tausendfach durchsickern lassen.

    Ganz ehrlich

  6. Ironman sagt:

    Es gibt doch in Deutschland kaum noch eine Ampel wo keine Kammera dran hängt. Klein, unaufällig und doch zur totalen Überwachung und Verfolgung montiert.
    http://www.youtube.com/watch?v=Sc_xfO63lE4&feature=player_embedded

    so sehn sie meist aus

    http://www.metalrockradio.homepage.t-online.de/ampel3.jpg

    und
    http://www.metalrockradio.homepage.t-online.de/ampel1.JPG

    und
    http://www.metalrockradio.homepage.t-online.de/ampel2.jpeg

  7. Prometheus sagt:

    Und dann kommt die Rasterfahndung Deluxe.
    Die ganzen Verschwörungstheoretiker sind
    natürlich hochgradig verdächtig…

    Zur Einleitung des Artikels möchte ich gerne noch anmerken, dass sich
    ‚Überwachungsprogramm der Superlative ins Leben gerufen‘
    doch etwas anders anhört als
    ‚Insgsamt 14,86 Millionen Euro lässt sich die EU das auf fünf Jahre angelegte Projekt kosten.‘

  8. Andreas sagt:

    @ 4 : einige links aus dem kommentar sind offenbar mit dem regentreff in verbindung zu bringen!!

    vorsicht.

  9. Miry sagt:

    Die Illuminazi können alles offensichtlich machen. Dieses Werbevideo zeigt doch offensichtlich die geplante Überwachung. Aber wer kennt schon Orwell (ausser die Infokrieger) ß? Die Leute schlafen … gute Nacht.

    Jeder Handyträger hat eine Wanze (Mikrophon) im Sack. Diese kann nur durch Akku-Wegnahme ausgeschaltet werden. Wen kümmert es ß?

    Satan lacht sich dick ins Fäustchen und denkt dabei: Die sind ja alle so blöd !!!

  10. Sevekh sagt:

    Ich will weg hier. Habe schon seid längerem so ein Gefühl, das mir sagt; Lauf, lauf weg aus Europa, solange Du noch kannst!

  11. Irmonen sagt:

    …man kann auffällige Verhaltenweisen ausfiltern:
    Was ist Auffällig – es braucht dazu immer einen Vergleich und diser ist im allgemeinen das was die Norm ist und die Norm ist der Durchschnitt (oder das was ein Irrer als Norm festlegen möchte). Wenn der Druchschnitt Krank ist (und diese Gesellschaft ist krank), dann ist das Gesunde „anormal und auffällig.
    Also ihr, die ihr noch gesund seid körprtlich-seelisch-geistig), tarnt euch oder seid stark, ihr seid die auffällig (A)Normalen!

  12. WerdeNichtJünger sagt:

    Das Geschäft mit der „Sicherheit“. Ist sehr einträglich für die „starken Politiker“, die sonst nichts für die Entwicklung der Gesellschaft machen, auf Lobby komm raus.

  13. Miry sagt:

    An Osh
    Das von Cheffe verlinkte Video. Habe ich da was falsch verstanden, der Schluss des Video wirbt doch für INDECT ß?

  14. Prometheus sagt:

    @ osh(20)
    was meinst du damit? Hab bisher nur gelesen, dass Computer bzw. deren Bildschirme wohl realtiv leicht über ihre Funksignale „abgehört“ werden
    können. (wobei man sich dafür aber in der Nähe des Rechners befinden müsste)

  15. Prometheus sagt:

    @Miry
    das ganze Video ist als Werbung zu verstehen.
    Detect Crime ist das Stichwort.

  16. superomega sagt:

    Vielen Dank für diesen Artikel.
    Auch ich bin Informatiker und ich weiß, daß derzeit in der Verkehrstechnik Techniken und Algoithmen gesucht werden, mit denen man Fahrzeuge z.B. über Magnet-Signaturen oder andere Maßnahmen verfolgen kann. (Natürlich mit dem Ziel, den stark anwachsenden Verkehrsfluß zu optimieren, was natürlich auch stimmt)

    Die entsprechenden Projektleiter haben zwar ihre Einwände zum Datenschutz vorgebracht, aber nur sehr vorsichtig. Offiziell wurde nun ein Weg gewählt, die Daten anonymisiert zu speichern. Doch aus meiner langjährigen Erfahrung als Softwareentwickler, weiß ich, daß sich die entsprechenden technischen Details jederzeit verändern lassen, um doch zu den personenbezogenen Daten zu kommen wenn man das unbedingt möchte. So etwas ist möglicherweise nicht ganz einfach, aber es ist immer möglich.

    Das System funktioniert wie das Spiel Mühle.
    Es werden im Lauf der Zeit geschickt möglichst viele offene Mühlen gebaut, wobei der Gegner, also das Volk, davon nichts mitbekommen sollte.
    Irgendwann, fällt es dem Gegner dann doch wie Schuppen von den Augen, doch dann ist es schon lange zu spät. Der Souverän macht schwupp die wupp eine Mühle nach der anderen zu.

    Ich habe schon immer den Leuten empfohlen mit ihren Kindern viele dieser alten Spiele, so oft wie möglich zusammen zu spielen. Man lernt dabei unendlich viel. Der Computer kann dabei nie und nimmer mithalten.

    Freundliche Grüße.

  17. Miry sagt:

    An Superomega
    Ich habe eine OT-Frage an dich. Wird mein Computer abstürzen, wenn ich kein Virenschutz-Programm verwende. Ich habe auf dem Computer fast keine persönlichen Dateien und so frage ich mich, ob ich überhaupt einen Schutz brauche.

  18. der Reisende sagt:

    am bessten versteckt man einen tropfen wasser im ozean !
    die suchen nach abweichungen vom durchschnitsrauschen, man ist nie besser getarnt, als im durchschnitsrauschen.

    sollen sie doch mein auto verfolgen. ich fahr damit zur arbeit und zm einkaufen.
    sollen sie mein handy verfolgen, ich habs nur dabei wenn ich zur arbeit gehe oder einkaufe.
    beim einkaufen nehme ich alles über die kundenkarte, es sind standardsachen. ich hinterlasse eine exacte spur mit meiner ec-karte. ich surfe im internet über eine breitbandleitung auf seite, auf dennen offensichtlich auch 10tausende andere surfen.

    ich bin so zu sagen ein gläserner mensch, so glassklardurchsichtig, dass die grad durch mich durchsehen, weil ich vom filter als hintergrundrauschen aussoriert werde.

    die paar wenigen sachen, von denen ich nicht will, dass sie jemand weiss, werden auf zwischenmenschlicher basis gemacht.

  19. Miry sagt:

    An Derreisende
    Momentan sehe ich es auch wie du, nur weiss ich, dass wir in der Vorbereitungsphase sind. Sobald das Illuminazi-System installiert ist, wirst du abtransportiert werden, wenn du etwas nicht mitmachen willst.

    Da wird es ein Aufwachen geben. Wirst du da dann auch alles wie der Durchschnitt mitmachen ß?

    Mir ist es lieber, wenn ich schon jetzt prospektiv schreibe und informiere.

  20. Ironman sagt:

    Habe mir gestern den Film 1984 nochmal angesehen. Die Szene wo eine Dicke Frau die Wäsche aufhängt und unbekümmert ein Liedchen trällert wärend der Große Bruder alles Überwacht ist die Realität in der BRD. Die Mehrheit der Deutschen ist wie diese Dicke Frau. Glückliche Sklaven!!!

  21. superomega sagt:

    @Miry,

    Viren und Trojaner können einen PC zum Abstürzen u.u.U. bis zur Funktionslosigkeit des Betriebssystems beeinflussen. Sie können aber auch unbemerkt im System beobachten, was Du mit dem PC tust, also welche Internetseiten Du aufrufst, welche Dateien Du speicherst, oder welche Passwörter du benutzt. Es gibt so gut wie keine Grenzen, was diese Schädlinge anstellen können.

    Darum ist wirklich zu empfehlen, daß Du ein Anti-Virenprogramm installierst, das Du ständig per Update aus dem Netz auf dem aktuellen Stand hältst. Außerdem empfiehlt es sich, die betriebssysteminterne Firewall zu aktivieren. Doch auch das bringt keinen 100%igen Schutz.

    Der beste Schutz liegt darin, seinen Kopf einzuschalten. Keine eMail-Anhänge zu öffnen, deren Absender man nicht kennt, oder die eine Adresse verwenden, die nicht Deine eigene ist.
    Auf keine Pseudo-Gewinnspiele antworten usw.

    Es gibt noch eine ganze Menge mehr Möglichkeiten, sich vor Angriffen aus dem Internet zu schützen. Doch das würde den Rahmen hier absolut sprengen.
    Ich empfehle jedem PC-Benutzer, auch jedem Nicht-Informatiker hin und wieder eine Computer-Zeitschrift zu lesen und sich zu informieren.
    Am Anfang ist das meiste davon ein recht unverständliches Kauderwelsch, aber man lernt schnell dazu. Bis zu einem gewissen Grad kann man sich da schon ein einfaches und jederzeit brauchbares Wissen aneignen, damit man nicht mehr wie ein unbekümmerter Stockfisch im Trüben fischt.
    (und nicht überreagieren, in den Zeitschriften wird natürlich alles beschrieben und beworben, was möglich ist – in der Praxis reichen aber einige wenige Schutzmechanismen)

    Wenn man die Flimmerkiste, also den TV schwarz läßt, dann sollte genug Zeit vorhanden sein, sich mal mit dem Computer ein wenig mehr zu beschäftigen als üblich. So schwer ist das wirklich nicht, habt nur ein wenig Selbstvertrauen.

    Viele Grüße.

  22. DanielKonstanz sagt:

    Stimmt, Orwell haette seine wahre Freude an dieser Technologie !
    Der naechste Schritt ist die Gedanken-Kontrolle, die mittels der Massenmedien ja schon lange angepeilt wird ! Mal sehen wie lange es dauert bis alle im Chor schreien muessen „lang lebe der grosse Bruder (USA)“….

  23. Abaddon sagt:

    http://www.idstronghold.com/

    Für jedes Problem gibt es eine Lösung, man muss sie nur finden.

  24. Andreas sagt:

    woher weiß man denn, dass orwell nicht auch zur elite gehörte. den großen plan gibts ja wohl schon sehr lange…warum darf der sowas schreiben und warum wird es zum klassiker gepusht, wenn es so gefährlich ist. andere autoren werden erfolgreich totgeschwiegen, verboten und lächerlich gemacht.

    nur ein gedanke:)

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